Im Sommer 2022 verließ Vincent Wagner Rot-Weiss Essen und heuerte als Cheftrainer bei der U23 der TSG Hoffenheim an. Keine zwei Jahre später winkt dem 37-Jährigen mit seiner Mannschaft der Aufstieg in die 3. Liga.
Mit einer 5:0-Machtdemonstration im Topspiel der Regionalliga Südwest gegen die Stuttgarter Kickers haben die Kraichgauer in die Pole Position im Titelrennen erobert. Zwar beträgt der Rückstand auf den Tabellenführer aus Stuttgart noch zwei Punkte. In einem noch ausstehenden Nachholspiel könnte Hoffenheim allerdings vorbeiziehen.
Im Heimspiel gegen die Kickers benötigten die Gastgeber etwas Anlaufzeit. Rund um den Halbzeitpfiff platzte der Knoten: Luka Duric traf zur Führung (40.), Uche Obiogumu (44.) und David Ntusu (47.) bauten aus. In der Endphase der Partie erhöhten Nick Breitenbücher (84.) und Andu Yobel Kelati (90.+5).
Ein Wermutstropfen: die Gesichtsverletzung von Außenverteidiger Aleksei Carnier, der mit dem Krankenwagen abtransportiert werden musste. "Davon abgesehen", bilanzierte Coach Wagner gegenüber Vereinsmedien, "haben wir heute tollen Fußball gespielt. Wir hatten schon in der ersten halben Stunde einige Durchbrüche und haben immer wieder schnell umgeschaltet. Nach den Treffern direkt vor und nach der Pause haben wir beim Stand von 3:0 auch das ein oder andere Mal Glück gehabt. Zur Wahrheit gehört auch dazu, dass die Stuttgarter einige verletzte Ausfälle zu beklagen hatten."
Bescheidene Worte des gebürtigen Nordhausers, der im Ruhrgebiet kein Unbekannter ist. Als Spieler stand er für RWE, den FC Kray und KFC Uerdingen auf dem Rasen. Als Trainer hinterließ er Spuren beim VfL Bochum, MSV Duisburg, ehe er nach Essen zurückkehrte und die U19 übernahm. Als RWE sich in der Endphase der Saison 2021/22 von Christian Neidhart trennte, bildete Wagner ein Interimsgespann mit Jörn Nowak und führte die Rot-Weissen zum Aufstieg in die 3. Liga.
Ob ihm dies nun auch in Hoffenheim gelingt? Für eine seriöse Einschätzung ist es noch zu früh, neun Partien gilt es für die TSG noch zu absolvieren. "Wir genießen dennoch den Moment, der Fokus liegt aber schon jetzt wieder beim nächsten Spiel am Dienstagabend", meinte Wagner nach dem Topspiel mit Blick auf die Auswärtsfahrt zum VfR Aalen.